Netanyahu & Salvini - Jabotinsky & Mussolini: Die Betar Naval Academy von 1933

Wisuschil - Media & Law - Die Neue Züricher Zeitung thematisiert in ihrer aktuellen Ausgabe den Staatsbesuchs des italienischen Rechtspopulisten Matteo Salvini beim israelischen Likud-Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu: Und frägt insoweit nach einem Grund für diesen Flirt Israels mit europäischen Rechten.

Der entsprechende Artikel für zur Kenntnisnahme im Wege eines Selbstlesens nachfolgend verlinkt:

https://www.nzz.ch/feuilleton/netanyahu-und-europas-rechtspopulisten-ein-seltsamer-flirt-ld.1445426?mktcid=nled&mktcval=107&kid=_2018-12-19

Gerade im Hinblick auf eine Kooperation mit italienischen Faschisten reicht die Tradition im Hinblick auf die israelische Rechte nahezu 100 Jahre zurück: Als nämlich ein gewisser Ze´ev Vadimir Jabotinsky bereits im Jahre 1922 in einem Schriftverkehr mit dem faschistischen Diktator Benito Mussolini in Rom eingetreten ist. Dieser Jabotinsky war der Begründer des politischen revisionistischen Zionismus - und als solcher maßgeblich in Untergrundorganisationen wie der Lehi und der Irgun aktiv.

In seiner Funktion als Stratege dieser Organisationen sah dieser das unter Mussolini im Mittelmeer, in Nordafrika und im Nahen Osten an Bedeutung gewinnende faschistische Italien als einen natürlichen Bündnispartner für einen von im zur Gründung in Palästina angestrebten Staat Israel. Zudem erblickte Jabotinsky im italienischen Faschismus ein ideologisches Vorbild für eine Wiedererlangung eines jüdischen Nationalbewusstseins, was dieser als “Hadar“ bezeichnete.

Nach dem besagten geopolitischen Konzept von Ze´ev Vladimir Jabotinsky, der hauptberuflich als Rechtsanwalt tätig war, wobei dieser als solcher auch in München praktiziert hat, sollte ein zu schaffender Staat Israel als zentraler Bündnispartner des faschistischen Italien im Nahen Osten fungieren. Und nach 10 Jahren entsprechender schriftlicher Korrespondenz mit dem Außenministerium Benito Mussolinis wurde dieses Konzept durch das faschistische Italien beginnend mit dem Jahr 1933 aufgegriffen. Davor hatte sich der politische revisionistische Zionismus bei seinem ersten Weltkongress in Mailand klar zum italienischen Faschismus und dem faschistischen Italien unter Führung von Benito Mussolini bekannt.

Umgekehrt sahen auch die italienischen Faschisten die Bewegung des politischen revisionistischen Zionismus, sowie deren maßgeblichen Exponenten Jabotinsky als Bündnispartner an.

Auf dieser Basis wurde mit Förderung durch Benito Mussolini bereits im Jahre 1933 in der italienischen Hafenstadt Civitavecchia die vor-israelische Marineeinheit Betar Naval Academy gegründet. Bei dieser handelt es sich militärgeschichtlich um eine Keimzelle der heutigen Marine Israel mit ihrem Hauptquartier in Haifa. Von italienischer Seite wurde diese vor-israelische Marineeinheit der Aufsicht des ortsansässigen Sekretärs der faschistischen Partei unterstellt.

Und es entwickelte sich eine sehr innige Kooperation in militärischen Belangen zwischen den politisch-zionistischen Jabotinsky-Gefolgsleuten und den Mussolini-Faschisten - die bereits 1935 auch emotional äußerst tiefgründig war.

Im September 1937 besuchte das erste Schiff dieser Betar Naval Academy mit dem Namen “Sarah I.“ den Hafen von Haifa, wo es durch den Bürgermeister von Tel Aviv mitsamt seiner Besatzung mit einer Begrüßungsrede feierlich empfangen wurde. Da es sich bei der Likud-Partei des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu um die Nachfolgeorganisation der ehemaligen Untergrundorganisationen Lehi und Irgun handelt:

Ist es für historisch gebildete Beobachter daher nicht wirklich verwunderlich, dass dieser im italienischen Rechtspopulisten Matteo Salvini einen Bündnispartner sieht. Dessen Nähe zum italienischen Faschismus dürfte sich hier zu allerletzt als Malus erweisen: Den die italienischen Faschisten sind ja die strategischen Bündnispartner des politischen revisionistischen Zionismus - seit praktisch 97 Jahren.

Dieser Artikel wurde verfasst unter Verwendung der nachfolgend verlinkten Quelle:

https://en.wikipedia.org/wiki/Betar_Naval_Academy

Wisuschil - Media & Law
Inhaber: Rechtsanwalt Andreas Wisuschil
Email: wisuschil@wisuschil.de
Tel.: 089 307 612 77
sämtliche Pflichtinformationen sind abrufbar unter - www.wisuschil.de