Kultur

Stauffenberg-Gedenken: Steigbügelhalter eines deutschen Neo-Militarismus

Militärloge Henning von Trescko


Symbolbild für Freimaurerei (Quelle: Pixabay)
Symbolbild für Kriegsleid
(Quelle: Pixabay)
GDN - Am heutigen Tag jährt sich das Attentat des NS-Offiziers Claus Schenk Graf von Stauffenberg auf den NS-Diktator und Kriegsverbrecher Adolf Hitler zum 75. Mal. Hierzu findet im Bendlerblock eine Gedenkfeierlichkeit statt: Auf diesem Weg wird einem deutschen Neo-Militarismus der Weg bereitet.
Als historische Anknüpfung verlinkt der Verfasser zunächst einmal einen Wikipediaeintrag zu dem betreffenden historischen Ereignis - nämlich eines Bombenattentats auf den NS-Diktator Hitler am 20. Juli 1944:

https://de.wikipedia.org/wiki/Attentat_vom_20._Juli_1944

Unmittelbar ausgeführt wurde dieses durch den aktiven NS-Offizier Claus Schenk Graf von Stauffenberg, er selber ein Militarist vom Scheitel bis zur Sohle war. Zudem ging es diese nicht etwa um die Beseitigung der NS-Tyrannei, sondern um militär-strategische Weichenstellungen mit der expliziten Zielsetzung der “Rettung“ des “Dritten Reichs“. Diese Hintergründe sollt man nicht aus dem Auge verlieren.
Zur Vertiefung verlinkt der Verfasser auch zu dieser Person der Zeitgeschichte einen einschlägigen Wikipediaartikel:

https://www.tagesschau.de/inland/gedenken-stauffenberg-101.html

Der Bendlerblock als zur Ehrung ausgewählte Örtlichkeit war, ist und bleibt eine dezidiert militaristische Einrichtung auch dann - wenn dort die Gedenkstätte für diesen “Offiziers-Widerstand“ eingerichtet ist. Zur historischen Genese dieses Ortes sowie weiteren wesentlichen Hintergründe verlinkte der Verfasser abermals auf einen einschlägigen Wikipediaartikel:

https://de.wikipedia.org/wiki/Bendlerblock
Ein anschauliches Beispiel dafür, wie das Gedenken an das Hitler-Attentat des NS-Offiziers Stauffenberg als Wegbereiter eines deutschen Neo-Militarismus missbraucht wird, liefert eine Betrachtung der noch kurzen Geschichte der “Feld- und Militärloge Henning von Trescko“. Hierzu das folgende Link zu deren Internetpräsenz:

https://www.fml-hvt.de

Ausweislich der dortigen Ausführungen beruht diese erste Militärloge der deutschen Nachkriegs-Freimaurerei auf dem folgenden ideellen Fundament; wobei der Verfasser zitiert:

https://www.fml-hvt.de/?page_id=754
“Als die Bundeswehr im Jahre 1955 gegründet wurde hatte sie nur einen Zweck: Gemeinsam mit den Bündnispartnern der NATO einen möglichen Angriff auf das westliche Europa abzuwehren. Gleichzeitig bestimmte das Grundgesetz, es solle von deutschem Boden nie wieder ein Krieg ausgehen. So entstand eine Armee, die vollständig auf die ehrenhafte Aufgabe der Landes- und Bündnisverteidigung ausgelegt war, ein Auftrag, der mit dem Ende des kalten Krieges und der Wiedervereinigung seine Erledigung fand. (...)"
"(...) Vor diesem Land, viertgrößte Volkswirtschaft der Welt, mitten im zusammenwachsenden Europa, an der Nahtstelle der alten Blöcke, ganz und gar im Wiederbesitz uneingeschränkter Souveränität, lagen nunmehr neue Verantwortung und neue Aufgaben. Deutschland wurde dieser Verantwortung gerecht und begann, Soldaten in Einsätze auch außerhalb des klassischen Bündnisgebietes zu entsenden. Eine schwierige Aufgabe für eine Gesellschaft, die aus ihrer Geschichte heraus nach dem schrecklichsten aller Kriege ein zutiefst pazifistisches Grundverständnis entwickelt hat. (...)"
"(...) Heute sind deutsche Soldaten aus dem Wirken internationaler Mandatsstreitkräfte nicht mehr wegzudenken, und sie begegnen fremden Heeren in fremden Ländern, Kameraden in anderen Uniformen, die in allen möglichen Zungen sprechen. Dies vorausgeschickt, führte ein Blick in die Geschichte deutscher Militär- und Feldlogen zu der Idee, diese alte, in zahlreichen Varianten geschichtlich verbürgte Tradition für und mit deutschen Militärs wieder aufleben zu lassen, vorgetragen von den Brüdern Major Markus Winter und Oberstleutnant d.R. Frank-Eckhardt Krauß, zur Zeit der Gründung der Loge Angehörige des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr in Potsdam.“
Der betreffende Namensgeber Hennig von Trescko gehörte ebenfalls als NS-Offizier dem “Offizierswiderstand“ an und war in Bezug zum Hitler-Attentat vom 20. Juli neben Stauffenberg die zweite zentrale Figur desselben. Zur Vertiefung empfiehlt der Verfasser den nachfolgend verlinkten Wikipediabeitrag:

https://de.wikipedia.org/wiki/Henning_von_Tresckow

Aus dem obigen Zitat geht unbestreitbar hervor, dass auf der Grundlage des Gedenkens an diese Offizierstradition - von NS-Offizieren - die Teilnahme an weltweiten Militäroperationen als Übernahme von Verantwortung verherrlicht wird: Wie einem unverhohlenen Neo-Imperialismus und Neo-Militarismus das Wort geredet wird.
Die Gründung dieser Militärloge erfolgte daher auch im Beisein des ehemaligen US-Botschafters John Kornblum in der Kasern der Bundeswehr in Potsdam, aus welcher die Auslandseinsätze der Bundeswehr koordiniert wurden und werden. Hierzu zwei Nachweise -wie folgt verlinkt:

https://www.pnn.de/potsdam/von-guido-berg-kriegsgegner-willkommen-freimaurer-in-zivil-oder-uniform-gruendung-der-feld-und-militaerloge-henning-von-tresckow/22081004.html

Zitat hieraus:

“(“¦) die 19 Gründungsbrüder der Feld- und Militärloge “Henning von Tresckow“, die sich am Sonntag offiziell bei einem Festakt im Offiziersheim des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr in Geltow gründet.“
“Die neue Loge “Henning von Tresckow“ hat ihre Keimzelle im Einsatzführungskommando und will Mitglieder im gesamten Bundesgebiet aufnehmen - Militärs, Ex-Militärs und Zivilisten aller Nationen. Wenn sich die Loge am Sonntag, am Vorabend des 110. Geburtstages des Namensgebers Henning von Tresckow, offiziell gründet, wird neben dem Treschkowschen Nachfahren Wilfried von Tresckow auch der ehemalige US-Botschafter in Deutschland, John Kornblum, dabei sein.“

https://www.pnn.de/potsdam/bruder-scharnhorst-bruder-gneisenau/22080378.html
“Wegen der aufwendigen Kassettendecke ist das zur NS-Zeit entstandene Haus “ein typisches Luftwaffenkasino“, stellt Frank Eckhard Krauß fest. Dann prüft er, ob das Mikrofon funktioniert. Krauß hat am Sonntagabend ins Offizierskasino des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr nach Geltow geladen. Es ist der Vorabend des 110. Geburtstages Henning von Tresckows, Namensgeber einer neuen, von Krauß gegründeten Feld- und Militärloge der Freimaurer.“
Zu Vorgang der Gründung dieser ersten Militärloge im Zeitalter der Bundesrepublik Deutschland findet sich auch eine Anmerkung auf der Facebookseite der Großloge, welche diese Logengründung ermöglicht hat: Nämlich der “Großen Landesloge von Deutschland - Freimaurerorden“ - welche “christlich orientiert“ sein soll:

https://www.facebook.com/freimaurerorden/posts/142770225781714/

Hier noch ein Link zur Homepage dieser Großloge:
https://www.freimaurerorden.de

Na - dann: Dann ist der Weg ja frei zu Bodeneinsätzen der Bundeswehr in Nord-Syrien gegen die Türkei und Einsätzen der Bundesmarine in der Straße von Hormus im Persischen Golf gegen Iran“¦ Bewerkstelligt wird das alles über eine geschickte Inszenierung eines verfälschten und missbrauchten Anti-NS-Gedenkens. Eine geradezu unglaublich infame Masche zur Wiederbelebung eines Deutschlands als neo-imperialistische und neo-militaristische Großmacht: Welche dem völkerrechtlichen Gewaltverbot in der UN-Charta zuwider an Angriffskriegen teilnimmt.
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